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Mit der Fähre Baldur in die Westfjorde zu den Vogelfelsen Latrabjarg

    REISEBERICHT ISLAND 2005

  latrabjarg    
       
 
Stykkisholmur - Fähre Baldur - Westfjorde Latrabjarg   vorheriger Tag
05.08.2005
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  Stykkisholmur auf der Halbinsel Snaefellsness ist Ausgangsort für Reisen in die einsamen und abgelegenen Westfjorde. Mit der Fähre Baldur kann der lange Umweg um den Breidafjördur abgekürzt werden. Wer die 800km lange reise um die Fjorde nicht scheut, wird eine einsame und faszinierende in naturbelassener Landschaft erleben.  
     
   
 
  Stykkisholmur - Breidafjördur  

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Stykkisholmur mit 1'300 Einw. ist der Hauptort der Halbinsel Snaefellsness und kam dank des geschützten natürlichen Hafens schon seit dem letzten Jahrhundert zu einer bedeutenden Schiffsbau- und Fischereiindustrie. 1845 wurde die erste meteorologische Wetterstation Islands in Stykkisholmur gebaut. Einige alte Häuser aus der Blütezeit sind noch erhalten geblieben. Im Breidarfjördur zwischen den Westfjorden und der Halbinseln erheben sich etwa 2500 heute meist unbewohnte Inseln aus dem Wasser. Die Schären sind ein bedeutendes Brutgebiet für Seevögel und Durchzugsgebiet für Gänse. Die Fähre Baldur fährt in 3 Stunden ab Stykkisholmur 2x täglich in die Westfjorde.

     
Hafengebäude auf der Insel Flatey   Um 08.30 Uhr müssen wir uns am Hafen bei der Fähre einreihen. Ein knappes Frühstück, Abwasser entsorgen und Frischwasser auftanken, dann verlassen wir als Erste den noch ruhigen Campground.
   
  Drei Personenwagen werden mit anderen Gütern per Kran auf Deck der Fähre Baldur verladen. Um 09.00 Uhr legt die kleine Fähre pünktlich ab und wird uns nach einem Zwischenhalt auf der Insel Flatey, wo ein paar Leute zusteigen und Material abgeladen wird, in Brianslaeikur in den Westfjorden absetzen.
 
   
 
    südliche Westfjorde nach Bjargtangar.  
 
 

Vorbei an riesigen Sandstränden fahren wir nach Westen dem Bardaströnd entlang. Die Strasse #62 überquert den 404m hohen Kleifaheidi und führt zum tief ins Land geschnittenen Ösafjördur. Hier zweigt die Stichstrasse 612 ab und wird nach 43km bei den Steilklippen von Latrabjarg enden.

Bardaströnd Westfjorde
   
Die Schotterstrasse führt entlang der steilen Küste des Patreskfjördur. In den Buchten liegen breite und lange Sandstrände die zum Rasten verlocken, wäre nicht der starke Wind bei kühlen 6° C Lufttemperatur.
     

Bei Geitagil steigt die Strasse erneut auf 380m an und quert felsige moosbedeckte Hügellandschaften. In Breidavik kommen wir wieder ans Meer und finden einen riesigen Sandstrand vor der kleinen Ortschaft. Nach dem nächsten Berg in westlicher Richtung, den wir im dichten Nebel überqueren, erreichen wir den westlichsten Punkt Europas.

Breidavik - Westfjorde
 
Bjartangar - westlichster Punkt Europa's bei der Steilküste Latrabjarg
 
  2 km hinter Brunnanúpur endet die Strasse bei Bjargtangar. Würde man hier nach Süden gehen, wäre die Antarktis das nächste Land, das man erreichen würde und nach Grönland sind es gerade mal noch 280km!
 
   
 
  Látrabjarg - Bjargtangar
   
Latrabjarg

Beim Leuchtturm von Latrabjarg beginnen die 14km langen und bis 440m hohen fast senkrechten Felsklippen von Bjargtangar. An der Kante nisten in Erdhöhlen an der Kante und stürzen sich zwischendurch in die Tief, um kurze Zeit später wieder hineinzulanden. Die putzigen Vögel sind nicht nur zu Fuss etwas unbeholfen, bis sie richtig fliegen braucht es wildes geflatter. Wir kommen auf weniger als 1m an die Vögel heran!

   

Lundis (Papageientaucher)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
     
Auf dem verlassenen Parkplatz entschliessen wir uns die Nacht zu verbringen. Alleine stehen wir an diesem strahlend blauen Tag an Europas westlichstem Punkt und geniessen die spektakuläre Natur an diesem wunderbaren Tag. Die Küste liegt meist in Nebel verhüllt! Zwischendurch hören wir das Brüllen der Seelöwen, die sich vor den Felsen herumtreiben. Sogar um 22.00 Uhr können wir noch immer die Vögel und Seelöwen in der Abendsonne beobachten! Ganz im Süden ist sogar der Eispanzer des Snaefellsjökull zu sehen.
 
     
       
       
 
© Andres Rüegg 2005