HOME            www.andresundcaro.ch
   GÄSTEBUCH  
Reisebericht und Informationen unserer Islandreise im Sommer 2005

    REISEBERICHT ISLAND 2005

  halbinsel reykjanes    
       
 
Halbinsel Reykjanes - Westküste   vorheriger Tag
31.07.2005
nächster Tag  
       
 
       
 

Die Halbinsel Reykjanes gehört zu den aktiven Vulkanzone. Der westliche vulkanisch aktive Zentralgraben verläuft in südwestlicher Richtung durch die Halbinsel. Ein Grossteil ist mit geologisch junger nacheiszeitlichen Lavafeldern schroffen bedeckt. Auf der Halbinsel ist das Auseinanderwandern der Atlantikhälften an der Erdoberfläche deutlich erkennbar.

 
       
       
 
  Lavaspalte der Kontinentaldrift    
     
Von Njardvil fahren wir auf der #44 durch den US-Militärstützpunkt nach Hafnir an der Küste. Hinter dem 120 Einwohner zählenden Fischerdorf erreichen wir die ausgedehnten Lavafelder und kommen zur Vulkanspalte östlich von Hafnarberg.  
Lavakrusten auf der Halbinsel Reykjanes
   

Die Spalte hat ihren Ursprung in der Kontinentaldrift der nordamerikanischen und euroasischen Kontinentalplatten Jährlich driften die Platten 8mm auseinander. Symbolisch wurde eine Fussgängerbrücke über die Spalte gebaut. Über den Steg kann man bequem von Europa nach Nordamerika wandern.

 
     
 
     
 
  Hafnasandur    
     
Wenige km südlich der Spalte ragen 2 kleine Vulkankrater aus dem Lavafeld. Wunderschöne Lavabrocken in allen Farben von rot über blauschimmern bis tiefschwarz liegen im schwarzen Lavasand zwischen zerbrochener Lavakruste. Die Vegetation ist spärlich, nur wenige Gräser und Moose wachsen in der Umgebung.  
Lava
 
Bei Reykjanesviti erreichen wir die Südspitze der Halbinsel. Eine Stichstrasse führt durch die Salzgewinnungsanlage zum von Weitem sichtbaren Leuchtturm.
     
 
 
     
       
 
  Valahnúkur    
     
Hinter dem Leuchtturm endet die Strasse auf den flachen Lavaplatten direkt am Meer. An der Kante vor dem Meer brechen die Basaltsäulen auseinander.
  Vogelfelsen am südwestlichsten Punkt Reykjanesta
   
Grosse Trümmer der sechseckigen Säulen liegen unterhalb der flachen Platte am Strand. Zu Fuss können die Vogelfelsen von Valahnúkur bestiegen werden. Der 50m hohe Felsturm Karl ragt vor den Klippen aus dem Meer.
 
 
In den senkrechten Felsen nisten Seevögel, die aus nächster Nähe beobachtet werden können. In der Tiefe donnert die Brandung gegen die Felsen.
 
Möven nisten auf kleinsten Vorsprüngen an den Vogelfelsen im Atlantik
Möven nisten auf kleinsten Vorsprüngen an den Vogelfelsen im Atlantik
 
 
 
  Solfataren von Gunnuhver  
     
schweflige Gesteinsbrocken in den heissen Quellen bei Gunnahver auf Reykjanes
  Hinter der Salzgewinnungsanlage liegen die Solfataren von Gunnuhver. Über den flachen Hügeln dampft es aus allen Löchern. Auf Wegspuren kann das geothermale Gebiet erkundet werden. Zwischen dampfenden Löchern in schwefliger Luft können die farbigen Ablagerungen, Schwefelkristalle und heisse Quellen mit der nötigen Vorsicht und Rücksicht auf die Naturschönheiten aus greifbarer Nähe besichtigt werden. Es ist faszinierend mitten in dieser explosiven Gegend zu stehen!
   
 
schweflige Gesteinsbrocken in den heissen Quellen bei Gunnahver auf Reykjanes
     
     
Über Grindavik entlang der Südküste gelangen wir nochmals auf der holprigen #427 zurück zur Strasse 42 und fahren auf dieser in Richtung Reykjavik. Am Wege liegen das Solfatarengebiet von Seltún und der Kleifarvatn.
     
   
 
     
   
 
 
  Solfataren von Seltun    
     
In farbigem Rhyolith liegen mehrere heisse Quellen und Schlammpötte. Das Gebiet von Seltun bietet einzigartige Verfärbungen von Rhyolithhügeln. Graue Töne wechseln sich mit blauen und kräftigen dunkelroten Flächen. Aus dem steil aufragenden Hang über dem Gebiet dampft es an mehreren Stellen aus den Grasflächen. Die heissen Quellen sind mit Holzstegen und Fusswegen bestens erschlossen.  
Solfatarengebiet Reykjanes vor der grünene Ebene des Kleivarvatn
 
Solfatarengebiet Reykjanes vor der grünene Ebene des Kleivarvatn  
   
Solfatarengebiet Reykjanes vor der grünene Ebene des Kleivarvatn  
   
 
     
 
  Kleifarvatn    
     
Wenig weiter gelangen wir an den Kleifarvatn. Bedrohliche dunkle von der Erosion gebildete Sand- und Felstürme geben dem See eine düstere unheimlich wirkende Umgebung.
     
Der bis 100m tiefe See hat die bis heute nicht erklärte Eigenart, dass sich der Wasserstand und Seegrösse immer wieder ändert.
     
getrocknete Lachse am Kleivarvatn   Spontan entschliessen wir uns, die Nacht auf den einsamen Lavaplatten bei Valahnúkur zu verbringen, bevor wir uns ins Grossstadtleben in Reykjavik stürzen werden.
 
       
     
       
       
 
© Andres Rüegg 2005