HOME            www.andresundcaro.ch
   GÄSTEBUCH  
im Hochland rund um das Landmannalaugar durch die rauchenden Täler Reykjadalir

    REISEBERICHT ISLAND 2005

  landmannalaugar    
       
 
Eldgja Spalte - Landmannalaugar - Reykjadalir   vorheriger Tag
15.08.2005
nächster Tag  
       
 
  Hólaskjöl liegt am Rande des Naturschutzgebietes Landmannalaugar und wird über die Hochlandpiste F-208 oder F-210 erreicht. Von hier aus unternehmen wir eine Hochlandrundtour ins Landmannalaugar, die rauchenden Täler Reykjadalir und die Sandebenen nördlich des Myrdalsjökull. Ein Geländewagen ist zwingend notwendig. Nebst zahlreichen Furten und Bachquerungen sind vor allem im Reykjadalir tiefe Quer- und Längsrinnen in steilem Gelände zu passieren.  
     
   
 
  Eldgja Spalte
     
Zunächst fahren wir 6km nach Norden auf der #208. Eine Stichstrasse führt durch Furten und Bäche zum Parkplatz direkt in der Vulkanspalte Eldgja. Von hier durchwandern wir die tiefe Spalte bis zum Öfaerufoss. Noch weiter hinten thront der Gjalindur über der Spalte.
 
Eldggja Spalte  
Eldggja Spalte
   
 
 
  Landmannalaugar
     

Nach der Eldgjaspalte erklimmt die Piste #208 steil den nördlichen Rand der Vulkanspalte. Die aussicht über die Eldgjaspalte und die wasserreiche Landschaft des flachen Tales der Skafta. Das Land wird zunehmend karger und besteht aus schwarzem Lavasand, teilweise bedeckt durch Moose.

 
Landmannalaugar Campingplatz
     
Nach der folgenden Ebene und furten der Skuggafjallakvisl geht es steil in das in Sand- und Moränenablagerungen eingeschnittene Flusstal und später hinaus in die Ebene der Tungaa. Der Bach hat sich stellenweise tief in den dunklen Sand eingeschnitten. Die Berge werden zunehmend farbiger. Rote und hellgelbe Hügel und Flächen sind südlich der Strasse über dem grünen Tal ein Zeichen, dass Landmannalaugar nicht mehr weit entfernt sein kann.
     
Schlucht Brandsgil, Landmannalaugar  
Nach der Brücke über die Tungaa zweigt die Stichstrasse ab nach Süden zu den Hütten und dem Campingplatz des Landmannalaugar. 2 Furten müssen allerdings durchfahren werden um mit dem Fahrzeug dorthin zu kommen. Das Landmannalaugar ist stark besucht. Dementsprechend viele Fahrzeuge, Busse und Zelte stehen in der Ebene vor dem mächtigen Lavastrom. Das Bad im heissen Pool reizt nicht besonders. Zuviele Leute und Zuschauer wollen das Vergnügen eines heissen Bades im Hochland erleben.
Eine Wanderung durch die farbige Schlucht Brandsgil zu den Fumarolen am Fuss der Brennisteinsalda führt uns direkt in die Lavalandschaft des Landmannalaugar. Die linke Seite mit grünen Gesteinsschichten vulkanischen Ursprungs steht im Kontrast zum schwarzen Lavafeld Langahraun. Die Lava ist mit grossen Obsidianblöcken durchsetzt.  
Landmannalaugar
 
Obsidian, Landmannalaugar   Hinter der Schlucht Brangsgil und über dem Lavafeld kommen wir zu den dampfenden Fumarolen am Fusse des Berges Brennisteinsalda. Bereits von hier haben wir eine überwältigende Aussicht über das Lavafeld, die angrenzenden farbigen Täler und die wasserreiche Ebene der Tungaa in ihrem farbigen Kiesbett. Anstatt den Brennisteinsalda zu besteigen und mit dem Feldstecher ins Reykjadalir, dem Rauchtal zu blicken, wollen wir weiter und dieses vulkanisch aktive Tal mit unserem Landrover durchqueren.
 
   
 
 
  Reykjadalir - rauchende Täler
     
Die nördliche Hochlandstrecke F-208 ist gut ausgebaut worden und heute mit normalem PKW befahrbar. Schnell erreichen wir die Abzweigung der F-225 und fahren nach Westen. Die sandige und wenig befahrene Piste ist weich und kann zügig befahren werden. Die schwer erkennbare Piste nach Süden zur F-210 steigt steil über vom Wasser ausgewaschenen Rinnen hinauf zur Krete der Mógilshöfdar. Die Aussicht von hier oben in die rauchenden Täler des Reykjadalir und nach Norden bis in die Sprengissandur über grüne Täler und Ebenen unter Vulkanen ist grandios!  
     
  Noch steiler und stufiger fällt die Piste durch schlammige Rinnen hinunter ins Reykjadalir. Ohne Reduktionsgetriebe und Sperrdifferential kommt man hier nicht mehr weiter. Dadurch ist dieses abgelegene Tal noch völlig naturbelassen und kaum von Touristen besucht. Ein wahres noch intaktes vulkanisch aktives Paradies.
     
Die Solfataren und heissen Quellen sind noch nicht zertreten und zerstört. Eine Stichstrasse umfährt den Lavastrom Hrafntinnhraun und führt zu den Solfataren und heissen Quellen unterhalb des Eises des Hrafntinusker. In der Luft ist das Dröhnen und zischen der Dampfenden Löcher und Schlote allgegenwärtig.
     
Reykjadalir  
Reykjadalir
   
Weiter nach Süden Richtung Laufafell fahren wir direkt neben weitere dampfenden Quellen vorbei. Die Piste bleibt schlecht und nur schwer zu erkennen. wir kommen nur im Schrittempo voran. Auf dem Weg zum Laufafell ist die Aussicht auf die Vulkane und die Hekla im Westen, den weissen Gletschern des Myrdalsjökull im Süden und dem entfernte Vatnajökull im Osten sensationell. Kurz vor Erreichen der Piste F-210 im Süden ist die Aussicht auf die Gletscher und Täler im Süden als sässe man im Flugzeug! Mit Erreichen der F-210 haben wir die Berge im Westen vor zündend rotem Abendhimmel. Bei den Hütten von Alftavatn wird es endgültig dunkel.  
     
 
   
 
 
  Hochlandpiste F-210
     
Den Weg in absoluter Dunkelheit in der 21km breiten Maeifellsandur zu finden ist nicht gerade einfach. In der flachen Schwemmsandlandschaft ist die Piste nicht mehr zu erkennen. Das Licht der Scheinwerfer wird von der Nacht verschluckt. Nach der Furt beim Maeifell wird es noch schwieriger. Die Piste verläuft über stufige Felsplatten. Ab und zu sehen wir einen Markierungspunkt, der uns den richtigen Weg bestätigt.
     
Das letzte Hindernis ist die Furt über die Holmas. Bei Nach in Dunkelheit kann die Wassertiefe, die Geschwindigkeit des Wassers und bei dieser Flussbreite die Strasse am anderen Ufern nicht mehr ausgemacht werden. Breite und hüfttiefe Furten sind bei Nacht ein gefährliches Abenteuer. Mit der notwendigen Vorsicht schaffen wir auch diese Herausforderung. Bis zu unserem Stellplatz in Hólaskjöl an der F208 haben wir noch 25km holprige und kurvige Schotterpiste über die F-235 vor uns.
     
In Island kann die Zeit bei so viel bewundernswerter Landschaft, Wandermöglichkeiten und Solfatarengebieten leicht unterschätzt werden. Die Allradpisten werden in Schrittempo befahren, sodass auch die Distanz unheimlich trügen kann. Für die gut 160km waren wir mit Wandern, Staunen und Fotografieren gut 15 Stunden ohne grössere Pause unterwegs und erst wieder um 01.00 Uhr zurück bei unserer Whnkabine in Hólaskjöl.
     
   
 
       
       
 
© Andres Rüegg 2005